Die Banjasquellen bilden eine Hauptquelle des Jordans. Sie liegen am Abhang des Berg Hermon. In frühen Zeiten gab es hier ein Baal Heiligtum um Fruchtbarkeit zu garantieren. In hellenistischer Zeit wurde es zu einem Pan Heiligtum umfunktioniert. Hierher kommt auch der Name, aus dem Name Paneas wurde die moderne Form Banjas. Im biblischen Kontext, wird hier das Petrusbekenntnis verortet.
Wo genau Kana liegt kann man heute nicht mit Sicherheit sagen. Heute wird in der Kirche in dem arabischen Dorf Kefar Kenna an Hochzeit zu Kana gedacht. Es gibt wenige Indizien die darauf, dass sie wirklich dort stattgefunden hat. Zum einem weiß man, dass sich an dieser Stelle bereits eine christliche Kirche befand, was auf eine ältere christliche Tradition schließen lässt. Man fand auch eine hebräische Inschrift, in der von einem Tisch die Rede ist, welcher mit dem Hochzeitstisch gleichgesetzt wurde. Allerdings gibt es auch viele Zeugnisse welche die Hochzeit zu Kana anders verorten. Hier zeigt sich deutlich, dass es der Glaube ist, der den Ort besonders macht.
Der Berg Tabor erhebt sich mit 588m am Nordrand Israels. Hier hat sich nach kirchlicher Tradition die Verklärung Jesu ereignet. Oben auf dem Berg ließen die Franziskaner 1924 eine Kirche errichten, die Verklärungskirche. Wenn auch im Neuen Testament der Berg nie namentlich erwähnt wird, kann man im Alten Testament von ihm lesen. Im Buch der Richter wird in Kapitel 4 und 5 davon berichtet, wie die Richterin Debora mit Hilfe des Feldherrn Baarak die Kanaanäer besiegt. Weiterhin wird der Berg im Psalm 89 als Götterberg identifiziert. An diesem Berg begegnen sich alttestamentliche Überlieferung und kirchliche Tradition. Heute kann man dort Pluralität immer noch wahrnehmen, da der Berg für viele Christen unterschiedlichster Konfessionen ein wichtiges Ziel ist. Dies kann zu sehr schönen Begegnungen, aber auch zu mancherlei Problemen führen.
Kafarnaum wird im Neuen Testament als Stadt Jesu stilisiert. Es ist die Heimatstadt von Petrus und er beruft hier seine ersten Jünger. Für Pilger sind die heute und das Haus Petri und die Synagoge interessant. Die Synagoge ist ungefähr 400 qm groß und hat 3 große Eingänge. Man kann sehr Bauschmuck, Fresken und anderes besichtigen. Datiert wird die Synagoge in das späte 4. oder frühe 5. Jhd. Unter der heutigen Synagoge, welche 1926 restauriert wurde, fanden sich Pflaster aus schwarzem Basaltstein. Da es gängige Praxis war neue sakrale Räume auf ihren Vorgängerbauten zu errichten, kann man davon ausgehen, dass hier bereits eine Synagoge stand, welche die Archäologen auf das 1. Jhd. datieren, also auf die Synagoge die Jesus besuchte. Vor der Synagoge befindet sich eine insula, einen Häuserblock, welcher durch den Straßenverlauf begrenzt wird, und für nicht städtische Gegenden typisch war. Hier entstand in 5. Jhd. eine oktogonale Kirche, welche ab diesem Zeitpunkt von den Pilgern als Haus des Petrus benannt wird. Archäologisch handelt es sich um typische späthellenistisch-römische Häuser aus dem späten 4. Jhd. Jedoch findet man viele Graffiti und Inschriften mit den Namen Jesus und Petrus. Dies wird so gedeutet, dass es sich hier um frühchristliche Hauskirchen handelt. Diese beiden Gebäude machen Kafarnaum so besonders, da es für einen so kleinen Ort unüblich war, dass sich eine christliche Kirche und eine Synagoge so nah nebeneinander befinden.
Nach den Evangelien ist Nazareth die Heimatstadt Jesu, er ist hier aufgewachsen bevor mit seinem öffentlichen Wirken begann. Nazareth liegt im Norden Galiläas und ist eine hauptsächlich arabische Stadt. Es finden sich also vornehmlich Christen und Muslime in der Stadt. Weiterhin ist die Stadt geprägt von Spannungen, zum einen gibt es zwei Verkündigungskirchen. Zum einen gibt es die katholische Verkündigungsbasilika, welche sich im Laufe der Zeit zu einer Marienkirche weiterentwickelt. Die moderne Basilika hat den Grundriss einer Kreuzfahrerbasilika und hat drei Ebenen, welche durch den Kuppelbau miteinander verbunden sind. In der untersten Ebene befindet sich die Stelle an welcher sich die Verkündigung ereignet haben soll. Einige Meter weiter findet man die griechisch-orthodoxe Gabrielskirche. Sie beherbergt eine Quelle, an der nach dem apokryphen Jakobusevangelium die Verkündigung stattfand. Ein weiterer Grund für Konflikte findet sich einige Meter neben der Verkündigungsbasilika. Hier gab es Pläne eine große Moschee zu bauen. Dies hätte allerdings zu großen Protesten geführt. Darum wurde sie, dank großer politischer Anstrengungen, nie erbaut. Man sieht also, dass Nazareth eine Stadt großer Spannungen ist.
Am fischreichen Nordwestufer des Sees Genezareth liegt die Mensa Christi, der Tisch Christ. Der Name stammt aus der Überlieferung von Johannes 21. Jesus, den die Jünger nicht erkennen, wartet am Ufer und will ihnen zusammen essen. An dieser Stelle steht auch die Primatskapelle, sie soll den weiteren Verlauf des 21. Kapitels des Johannesevangeliums erinnern. Petrus wird von Jesus dreimal gefragt ob er ihn lieb und bekommt den Auftrag „Weide meine Schafe“ (Joh 12,17). Mit dieser Stelle wird das Papsttum biblisch begründet und wurde entsprechend auch von einigen Päpsten besucht.
Am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth wird sich seit frühchristlicher Zeit an die Speisung der 5000 erinnert. Tabgha ist eine Verballhornung des griechischen Wortes Heptapegon was Siebenquell bedeutet. Im Jahr 350 wird die erste Kirche errichtet , sie wurde von einem frommen Judenchristen aus Tiberias gestiftet. Diese wurde im Jahr 419 durch ein Erdbeben zerstört und im Jahr 480 wurde eine byzantische Kirche neu errichtet. Der Kreislauf von zerstören und aufbauen zog sich durch die Jahrhunderte. Die Kirche wie sie heute besichtigt werden kann wurde zwischen und 1980-1982 errichtet, wobei das Atrium 2015 durch einen Brandanschlag schwer geschädigt wurde. Mit diesem geschichtlichen Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass die berühmten Mosaiken noch in die Zeit des 4./5. Jahrhundert datiert werden.
Der Berg der Seligpreisung erhebt sich am Nordufer des Sees Genezareth in Richtung Norden. Hier hat Jesus der Überlieferung nach seine Bergpredigt (Mt 5-7) gehalten, welche die Seligpreisungen beinhaltet. Heute ist befinden sich auf ihm Bananenplantagen, Olivenhaine und Wiesen. An der Anhöhe befindet sich die Kirche der Seligpreisungen, mit einem angegliederten Franziskanerkloster. Die Kirche wurde 1937 unter Antonio Barluzzi fertiggestellt. Sie hat einen achteckigen Grundriss um die acht Seligpreisungen zu symbolisieren.
Wir sind jetzt fast eine Woche zurück in Deutschland und haben viele Orte besucht und Eindrücke gesammelt. Wir wollen einige Orte kurz vorstellen die wir besucht haben. Damit man diese Orte besser eingeordnet werden können, haben wir eine Stelle aus der Bibel eingefügt, welche auf den Ort Bezug nimmt.
Der letzte Besichtigungstag in Galiläa begann mit dem Besuch der Kreuzfahrerstadt Akko direkt am Mittelmeer. Neben beeindruckenden Festungsanlagen und Fluchttunneln der Kreuzritter (der größte dieser Gänge wurde erst 1994 entdeckt, als ein Techniker eine defekte Wasserleitung reparieren sollte), gibt es einen Basar mit frischem Fisch und dementsprechend viele Katzen